Easee erhält Verkaufsverbot in Schweden
Was war passiert?
Die schwedische Behörde für elektrische Sicherheit “Elsäkerhetsverket” will in einen Test, Sicherheitsmängel bei den Wallboxen Easee Home + Easee Charge festgestellt haben. Es wurden insgesamt 6 Ladestationen getestet, es handelt sich dabei um die am meisten in Schweden verkauften Geräte:
- Zaptec – Go
- Easee Home
- Wallbox Pulsar Plus
- ChargeAmps Halo
- Garo – GLBDCM-T222WO
- CTEK – Chargestorm Connected 2, Modell 17050
“Elsäkerhetsverket” führt jedes Jahr bis zu 300 stichprobenartig Test an verschiedenen Elektrischen Geräten durch.
Warum wurde das Verkaufsverbot verhängt?
Der Grund für die Verkaufsverbote liegt darin, dass es keine Lösung mit Fehlerstromschutzschalter (FI) und Gleichstromschutz gibt, die die Anforderungen der Normen erfüllt, für die das Gerät deklariert ist. Easee hat anstelle einer elektromechanischen Lösung eine elektronische Fehlerstromschutzschalterlösung verwendet. Es besteht die Gefahr, dass der Erdschluss-Schutzschalter nicht immer dann auslöst, wenn und wie er sollte, sagt Joel Lee Antman, Inspektor bei “Elsäkerhetsverket” der schwedischen Behörde für elektrische Sicherheit.
Was bedeutet das Verkaufsverbot?
Es dürfen keine weiteren Easee Ladestationen von Typ “Home” und “Charge” in Schweden verkauft werden. Easee muss bereits an die Händler ausgeliefert Geräte zurück nehmen. Bereits installierte Wallboxen können weiter betrieben werden, da laut “Elsäkerhetsverket” keine unmittelbare Gefahr für Verbraucher besteht. Allerdings muss Easee die Mängel, innerhalb von 1 Jahr bei allen bereits Installierten Ladestationen beseitigen. Keine leichte Aufgabe bei über 100.000 verkauften Einheiten in Schweden.
Wie will der Hersteller die Mängel beseitigen?
So wie es aussieht, gibt es nur 2 logische Lösungen für das Problem:
- Ladeeinheit tauschen: Easee tauscht das Chargeberry, die Ladeeinheit des Laderoboters. Durch den Modularen Aufbau könnte diese Ladeeinheit ganz einfach ausgetauscht werden. Es würde sich allerdings um ein komplett neues Gerät handeln welches sich nicht einfach so innerhalb eines Jahres herstellen und zulassen lässt. Solche Genehmigungsverfahren dauern in der Regel sehr lange. Zudem muss ein neues Gerät auch Vorort geprüft und In betrieb genommen werden.
- Zusätzlicher FI: Die vorgelagerte Installation muss durch einen separaten FI erweitert werden. Das bedeutet allerdings einen enormen Aufwand bei 100.000 installierten Geräten.
FI ist nicht gleich FI
Die wenigsten installieren eine Wallbox ohne vorgelagerten FI, das ist korrekt! Allerdings bemängelt die schwedische Behörde auch den DC Fehlerschutz. Das bedeutet, dass es einen FI Typ B oder Typ A EV benötigt, um den Laderoboter laut “Elsäkerhetsverket” sicher und zuverlässig betreiben zu können. Solche allstromsensitiven Schutzschalter sind im Gegensatz zu den “normalen” FIs in der Anschaffung deutlich teurer und kosten roundabout 300€ ohne Installation.
Wie geht es weiter?
Easee hat Berufung eingelegt und möchte Dokumentationen, Informationen, Risikobewertungen und Tests von Dritten zusammenzustellen, um so doch noch die Sicherheit seiner Produkte nachweisen. Das Verkaufsverbot gilt nur für Schweden und hat keinen Einfluss auf andere Länder. Es gilt nun eine Frist von 90 Tagen, indem andere Länder ebenfalls Verfahren gegen Easee einleiten können. Laut einem Bericht von Shifter.no haben Regierungen in Ländern wie Dänemark, Deutschland, Schweiz, Das Vereinigte Königreich und Finnland ebenfalls damit begonnen, Unterlagen anzufordern.
Fazit zum Verkaufsverbot
Das Easee die 100.000 installierten Geräte in Schweden ausbessert kann eigentlich ausgeschlossen werden, der Hersteller erwähnt diesen Punkt auch nicht in seiner Stellungnahme auf seiner Internetseite. Bleibt zu hoffen das Easee doch noch irgendwie die schwedische Behörde “Elsäkerhetsverket” von der Sicherheit seiner Geräte überzeugen kann.
Was sind die Alternativen zu Easee Wallboxen?
In dem “Elsäkerhetsverket” Test haben unter anderem auch 3 Modelle von ihrer Sicherheit überzeugt:
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